Path: senator-bedfellow.mit.edu!bloom-beacon.mit.edu!spool.mu.edu!howland.erols.net!newsfeed.internetmci.com!demos!Gamma.RU!srcc!news.uni-stuttgart.de!news.urz.uni-heidelberg.de!german From: dantefaq@dante.de (DANTE e.V., FAQ-Maintainer) Newsgroups: de.comp.text.tex,de.answers,news.answers Subject: TeX, LaTeX, DANTE e.V.: FAQ - Fragen und Antworten (Part 5 of 11) Supersedes: Followup-To: de.comp.text.tex Date: 3 Feb 1997 11:28:02 GMT Organization: DANTE, Deutschsprachige Anwendervereinigung TeX e.V. Lines: 515 Approved: news-answers-request@MIT.EDU Distribution: world Expires: 20 Mar 97 12:27:57 Message-ID: References: Reply-To: dantefaq@dante.de (DANTE e.V., FAQ-Maintainer) NNTP-Posting-Host: sun.dante.de Mime-Version: 1.0 Content-Type: text/plain; charset=ISO-8859-1 Content-Transfer-Encoding: 8bit Summary: This posting contains a list of Frequently Asked Questions (and their answers) about the typesetting system TeX and about DANTE e.V., the german-speaking TeX users group. It is in German and uses the ISO Latin-1 character set. Keywords: FAQ TYPESETTING TeX USERGROUP DANTE Originator: german@sun.dante.de Xref: senator-bedfellow.mit.edu de.comp.text.tex:287 de.answers:1033 news.answers:93723 Posted-By: auto-faq 3.3 beta (Perl 5.003) Archive-name: de-tex-faq/part5 Posting-Frequency: monthly Copyright-Notice: siehe Abschnitt 1.1/see Section 1.1 URL: http://www.dante.de/dante/dante-faq.html Fragen und Antworten (FAQ) über das Textsatzsystem TeX und ~~~~~~~~~~~~~~~~~~ DANTE, Deutschsprachige Anwendervereinigung TeX e.V. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ (Version 24 vom Februar 1997) === Teil 5: TeX, LaTeX, Makros, etc. (I) === 5.1) LaTeX2e -- Grundlegendes ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 5.1.1) Was benötige ich, wenn ich von LaTeX 2.09 auf LaTeX2e umsteigen bzw. eine neuere LaTeX2e-Version installieren will? Grundsätzlich sollte man sich beim Umstieg von 2.09 oder beim Update einer älteren 2e-Version immer die komplette LaTeX2e-Distribution im Verzeichnis ``base'' besorgen und installieren, nie einzelne Dateien oder nur einzelne Class-Dateien. Nach dem Entpacken der Distribution und Installation der einzelnen Dateien ist ein neues Format zu generieren. Die Anleitung ``base/install.txt'' enthält genauere Informationen und wichtige Hinweise -- bitte durchlesen! Notwendig: - alle Dateien im Verzeichnis ``base''. - die zusätzlichen CM-Schriften `cmmib' und `cmbsy' in den Designgrößen 5, 6, 7, 8 und 9 Punkt Optional, da schon in ``base'' enthalten: - Will man sich, insbesondere auf langsameren Rechnern, das Entpacken der dtx-Dateien in ``base'' sparen, benötigt man noch zusätzlich die Dateien im Verzeichnis ``unpacked''. - Ebenso befindet sich im Verzeichnis ``doc'' die schon formatierte Dokumentation, also die Dateien ``base/???guide.tex''. Empfohlen: - Standard-Zusatzpakete, in ``packages/tools'' - Graphics-Paket zur Einbindung von externen Grafiken, in ``packages/graphics'' - weitere Pakete im Verzeichnis ``packages'' base: CTAN: macros/latex/base/ CTAN: macros/latex/unpacked/ (optional) CTAN: macros/latex/doc/ (optional) packages: CTAN: macros/latex/packages/ line/lcircle/lasy: CTAN: fonts/latex/{mf,tfm}/ cmmib/cmbsy: CTAN: fonts/ams/amsfonts/{sources/extracm,tfm}/ CTAN: fonts/cm/sauter23/ 5.1.2) Ich habe gehört, daß es für meine LaTeX2e-Versionen Patches gibt. Welche Dateien benötige ich, was muß ich tun? Für jeden LaTeX2e-Patch benötigt man immer zumindest die Datei `patches.txt'. Sie beschreibt genau, welche weitere Dateien man noch zu einem _kompletten_ Patch benötigt. In vielen Fällen gibt es neben der Datei `ltpatch.ltx', die LaTeX2e-Kernel-Patches enthält, noch neue Versionen weiterer Dateien! Näheres in `patches.txt'. Nachdem man die Dateien geholt und installiert hat, muß ein neues Format erstellt und installiert werden, damit die Patches in `ltpatch.ltx' aktiv werden. Zur Kontrolle: Danach sollte beim Formatieren eines Dokuments nach der Meldung `LaTeX2e <1996/06/01>' noch der Zusatz `patch level X' erscheinen, wobei `X' mit dem installierten Patch übereinstimmen muß. patches.txt: CTAN: macros/latex/base/patches.txt 5.1.3) Was kann ich mit einer Datei mit Endung `.dtx' anfangen? Benötige ich dazu auf alle Fälle LaTeX2e? Dateien mit `.dtx' sind sogenannte `docstrip archive files', also ein Archiv, aus dem man mit dem Tool `docstrip' verschiedene Dateien entpacken kann. Zum Entpacken benötigen Sie nur die Datei `docstrip.tex' oder `docstrip.dtx' und ein TeX-Binary. `docstrip.tex' können Sie mit LaTeX 2.09, LaTeX2e und auch mit plain-TeX verwenden. Wie Sie eine `.dtx'-Datei entpacken müssen, sollten Sie aus einer Beschreibung zu Beginn der `.dtx'-Datei oder einer separaten README-Datei entnehmen können. Existiert eine gleichnamige Datei mit Endung `.ins', so können Sie in den meisten Fällen das `.dtx'-Archiv ``file.dtx'' mit ``tex file.ins'' entpacken. Näheres entnehmen Sie bitte der Beschreibung des Archivs. Die Dokumentation eines Pakets und der Makros sind ebenso in einem `.dtx'-Archiv enthalten. Zum Formatieren dieser Dokumentation benötigen Sie jedoch ein installiertes LaTeX2e -- für einige ältere Archive reicht auch noch das alte LaTeX 2.09. Was Sie genau tun müssen (Formatieren, Indexerstellung, etc.), um eine Dokumentation zu erhalten, entnehmen Sie bitte auch der mitgelieferten Beschreibung des Archivs. Hinweis: Mit LaTeX2e vom Dezember 1995 wurde eine Version des Tool `docstrip.dtx' verteilt, das gleichzeitig mehrere Dateien aus einem Archiv entpacken kann und damit um einiges schneller ist. Deshalb lohnt es sich, wenn Sie eine ältere Version benutzen, diese durch die neue Version zu ersetzen. docstrip: CTAN: macros/latex/base/docstrip.{dtx,ins} (Bestandteil von LaTeX2e, kann aber auch mit plain-TeX verwendet werden!) 5.2) LaTeX2e -- Probleme beim Umstieg ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 5.2.1) Anweisungen wie \tenrm, \twlrm, \fivrm, etc., die von einigen Paketen wie PiCTeX verwendet werden, sind nicht mehr definiert. Was muß ich da ändern? Diese Namen für Schriften wurden nie dokumentiert und sollten im alten LaTeX 2.09 nur LaTeX-intern verwendet werden. Da das Fontauswahlschema (NFSS2) in LaTeX2e komplett neu geschrieben wurde, sind diese ehemals internen Namen nicht mehr vorhanden. Es ist daher am besten, diese alten Pakete so umzuschreiben, daß diese internen Schriftnamen nicht mehr verwendet werden. In der Zwischenzeit kann man mit Hilfe des Paketes `rawfonts' diese Namen nachdefinieren, wie z.B. mit \usepackage[only,fivrm]{rawfonts} für PiCTeX. rawfonts.sty: CTAN: macros/latex/packages/tools/ 5.2.2) Beim Umstieg von LaTeX 2.09 mit NFSS (Version 1) auf LaTeX2e ändert sich auch das Verhalten der Anweisungen \rm, \bf, \it, etc. auf das Verhalten des Original-LaTeX 2.09. Wie bekomme ich das alte, inkompatible Verhalten von NFSS Version 1? Mit dem Paket `newlfont' erhält man das Verhalten von NFSS v1, ohne daß man in den meisten Fällen das Dokument ändern muß: \usepackage{newlfont} Für neue Dokumente sollte man jedoch besser gleich die neuen Anweisungen \textrm{...}, \textbf{...}, \textit{...}, etc. verwenden. Diese Anweisungen haben darüberhinaus den Vorteil, daß eine eventuell notwendige `italic correction' automatisch eingefügt wird. newlfont.sty: CTAN: macros/latex/packages/tools/ 5.2.3) Einige mathematische Symbole (\Box, \lhd, \leadsto, \Join, \mho, \sqsubset, etc.) sind nicht mehr definiert -- wieso? Die LaTeX-Symbolschriften `lasy10' und `lasyb10' enthalten nur sehr wenige, relativ selten benutzte Symbole. Daher werden diese Schriften in LaTeX2e nicht mehr per Default mitgeladen, sondern müssen vom Benutzer explizit mit \usepackage{latexsym} dazugeladen werden. 5.2.4) Kann es sein, daß es in LaTeX2e den Parameter \footheight und die internen Parameter \@maxsep und \@dblmaxsep nicht mehr gibt? Gibt es einen Ersatz? Der Parameter \footheight und die internen Parameter \@maxsep und \@dblmaxsep wurden in LaTeX 2.09 nie ausgewertet. Deshalb wurden sie in LaTeX2e entfernt, um die dadurch gesparten Längenregister für andere Zwecke einsetzen zu können. Zur Anpassung von alten Dokumentstilen an LaTeX2e kann man daher eine Zuweisung an diese Parameter einfach ersatzlos streichen. 5.2.5) Mit älteren Dokumentklassen bekomme ich den Fehler `! Undefined control sequence.' oder `! LaTeX Error: \mit undefined.' für die Schriften \mit und \cal. Wieso? Bis LaTeX2e <1994/12/01> wurden \cal und \mit im Kernel definiert. Weil diese Definitionen aber in jeder Standard-Dokumentklasse durch robustere Varianten ersetzt werden, hat das LaTeX2e-Team sich entschlossen, \cal und \mit nicht mehr im Kernel vorzudefinieren. Damit ist es aber erforderlich, daß alle Dokumentklassen, die \cal und \mit nicht definieren oder mit \renewcommand umdefinieren, angepaßt werden müssen. Bei den Standard-Dokumentklassen hat das niemand bemerkt, da die notwendigen Anpassungen dieser Dateien automatisch mit einer neuen LaTeX2e-Version mitinstalliert werden. 5.3) (Silben-)Trennung, Absatz-, Seitenumbruch ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 5.3.1) Warum trennt (La)TeX Worte mit Umlauten nicht/nicht korrekt? Wie TeX Worte mit Umlauten trennt, hängt davon ab, ob die verwendete Schrift Umlaute als eigene Lettern enthält und ob man auf diese Lettern durch entsprechende Paket-Deklarationen beim Setzen eines Textes auch zugreift. Bei den alten CM-Schriften muß TeX Umlaute aus einem Buchstaben und einem Akzent zusammenbasteln, da diese keine Lettern für Umlaute enthalten. Diese Akzent-Konstruktion irritiert TeXs Trennalgorithmus, und so trennt TeX nur den Wortteil bis zum ersten Umlaut. In `german.sty' und einigen(!) Babel-Versionen wird durch einen aus dem TeXbook (Anhang D, S. 394, \allowhyphens) entnommenen Trick erreicht, daß alle Wortteile zwischen den Umlauten einzeln getrennt werden. Bei dieser Vorgehensweise werden nicht alle Trennstellen gefunden oder es treten teilweise falsche Trennungen (Bsp.: "ubert-ragen statt "uber-tra-gen) auf. Abhilfe schaffen nur Schriften wie die EC-Schriftfamilie, da in diesen die Umlaute als einzelne Lettern enthalten sind. Unter neueren Versionen von LaTeX2e und `german.sty' bzw. Babel lassen sich die EC-Schriften (oder die veraltete Testversion DC-Schriften) recht einfach durch die Deklaration \usepackage[T1]{fontenc} (in der Präambel des Dokuments) verwenden. 5.3.2) Wie kann ich Trennungsausnahmen mit Umlauten in \hyphenation verwenden? Auch hier gilt, daß man in \hyphenation in den Trennungsausnahmen nur Zeichen verwenden kann, für die auch Lettern in der momentan benutzten Schrift existieren (siehe Abschnitt 5.3.1). Da mit CM-Schriften die Umlaute aus zwei Lettern zusammengesetzt werden müssen, kann man für Wörter mit Umlauten keine Trennungsausnahmen angeben. Erst bei Verwendung von T1-kodierten Schriften, wie der EC-Schriftfamilie, oder auch von Schriften in einer entsprechenden anderen Kodierung, die eigene Lettern für Umlaute enthalten, kann man Trennungsausnahmen angeben. Hier ist ein einfaches Beispiel (`german.sty' ist hier nur zum Umschalten auf die deutschen Trennmuster `ghyph31.tex' notwendig): \documentclass{article} \usepackage{german} \usepackage[T1]{fontenc} \hyphenation{Ver-st\"ar-ker-aus-gang} \begin{document} \showhyphens{Verst\"arkerausgang} % ohne Trennausnahme: Ver-st^^e4r-ke-r-aus-gang % mit Trennausnahme: Ver-st^^e4r-ker-aus-gang \end{document} 5.3.3) Wie kann ich `Hurenkinder' (engl. widows), also einzelne Zeilen eines Absatzes am Kopf von Buchseiten, bzw. `Schusterjungen/Waisenkinder' (engl. clubs), einzelne Absatzzeilen auf der Seite unten, verhindern? TeX kennt die Parameter \widowpenalty und \clubpenalty, mit denen man die `Strafpunkte' festlegen kann, falls ein Hurenkind bzw. ein Schusterjunge beim Seitenumbruch entstehen sollte. Außerdem gibt es noch den Parameter \displaywidowpenalty für Hurenkinder nach einer abgesetzten mathematischen Formel. Da TeX den Wert 10000 als unendlich große Strafe interpretiert, kann man mit den Zeilen \clubpenalty = 10000 \widowpenalty = 10000 \displaywidowpenalty = 10000 Hurenkinder und Schusterjungen komplett unterdrücken. (Das Paket `schuster' enthält genau diese Zeilen.) Man sollte jedoch bedenken, daß man bei einem Satzspiegel mit fester Höhe (\flushbottom) und registerhaltigem Satz Hurenkinder und Schusterjungen nur schwerlich verhindern kann -- insbesondere wenn man dies bei zweiseitigem Druck für jede Doppelseite beachten muß. Hier ist es oft besser, die einzelne Zeile zuzulassen oder zu versuchen, einen Absatz durch geringfügige Umformulierung eine Zeile länger oder kürzer zu machen. *5.3.4) Wie muß in LaTeX2e die Datei `hyphen.cfg' aussehen, um die deutschen Trennmuster `ghyph31.tex' in das LaTeX-Format einzubinden? Eine Anleitung zur Installation der deutschen Trennmuster enthält `germdoc', die Kurzbeschreibung des German-Styles vom Januar 1995. Diese Anleitung beschreibt auch die Installation der Trennmuster in plain-TeX und LaTeX 2.09. Beispiel von `hyphen.cfg' für LaTeX2e: %% Konfigurationsdatei -- Trennmuster: `hyphen.cfg' \message{== Loading hyphenation patterns:} \chardef\l@USenglish=\language \chardef\l@english=\l@USenglish %% british english als `Dialekt' \input hyphen \newlanguage\l@german \language=\l@german \chardef\l@austrian=\l@german \input ghyph31 %% weitere Sprachen nach folgendem Schema: % \newlanguage\l@SPRACHE \language=\l@SPRACHE % \chardef\l@DIALEKT=\l@SPRACHE % \input SPRACHhyphen %% Default-Trennmuster: USenglish \language=\l@USenglish \lefthyphenmin=2 \righthyphenmin=3 \endinput Hinweis: Einige Distributionen (z.B. teTeX) benutzen stillschweigend die Datei `hyphen.cfg' aus dem Babel-Paket. Außerdem wurde meist `hyphen.tex' in `ushyph1.tex' umbenannt, um unter dem Namen `hyphen.tex' die Datei `hyphen.cfg' aus Babel auch für Plain-TeX einbinden zu können. In diesem Fall führt ein ``\input hyphen'', wie im obigen Beispiel beschrieben, zu einer Endlosschleife! germdoc: CTAN: language/german/germdoc.tex 5.3.5) Wieso werden Texte in `typewriter'-Schriften nicht getrennt? Gibt es eine Möglichkeit, daß doch getrennt werden kann? TeX trennt nur, wenn die aktuell verwendete Schrift einen Divis/ Trennungsstrich besitzt. Dazu ist jeder Schrift ein Divis durch den Parameter \hyphenchar zugeordnet, der bei den meisten Schriften auf den Wert `\-, also auf das Zeichen ``-'', gesetzt ist. Bei den `typewriter'-Schriften ist dieser Wert aber auf -1 gesetzt, d.h. auf ein nicht vorhandenes Zeichen. Damit ist die Trennung für diese Schriften unterdrückt, was in den meisten Fällen auch sinnvoll ist. Will man dennoch, daß TeX einen in `typewriter' gesetzten Textteil automatisch trennt, so muß man den \hyphenchar für diese Schriften auf `\- setzen. Dies geht in LaTeX2e am einfachsten, wenn man die Anweisung \ttfamily umdefiniert: \newcommand{\origttfamily}{}% sollte noch nicht definiert sein! \let\origttfamily=\ttfamily % alte Definition von \ttfamily sichern \renewcommand{\ttfamily}{\origttfamily \hyphenchar\font=`\-} Man könnte alternativ dazu auch die Dateien `*cmtt*.fd' ändern und die Anweisung \hyphenchar\font\m@ne in \DeclareFontFamily entfernen. Dies ist jedoch nicht ratsam, wenn man Texte an andere weitergeben will, da man dann nicht vergessen darf, die so geänderten `*.fd'-Dateien mitzugeben. Für LaTeX 2.09 (oder analog auch für plain-TeX) muß das \tt-Makro umdefiniert werden: \newcommand{\origtt}{} \let\origtt=\tt \renewcommand{\tt}{\tt \hyphenchar\font=`\-} Wichtiger Hinweis: TeX kann eine Schrift unter unterschiedlichen Namen laden, wobei TeX alle diese Schriften nur ein einziges Mal lädt und für die anderen Schriften nur `Aliases' anlegt. Daher gibt es \hyphenchar nur einmal pro `echten' Font und \hyphenchar ist wie auch \fontdimen ein besonderer Parameter: Alle Zuweisungen an \hyphenchar werden _immer_ global ausgeführt. Außerdem sieht sich TeX diesen Parameter erst am Absatzende beim Umbruch dieses Absatzes an, so daß mit obiger Änderung nicht möglich ist, die Trennung für einen in `typewriter' gesetzten Textteil zu ermöglichen, für einen anderen im selben Absatz zu verbieten. 5.4) Seitenlayout, Layout allgemein, Kopf-/Fußzeilen ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 5.4.1) Gibt es neben den Standard-LaTeX-Classes Classes mit einem `europäischeren' Design? Die NTG hat verschiedene Classes entwickelt, die im Vergleich zum Layout der Standard-LaTeX-Classes kleinere Überschriften und eine einheitlichere Einrückung der Absätze und Listen definieren. Das KOMA-Script-Paket für LaTeX2e ist eine Weiterentwicklung des Script-Paketes. Letzteres wird nicht mehr gepflegt und kann nur unter LaTeX 2.09 verwendet werden (es existiert eine LaTeX2e-`Anpassung'). ntgclass: CTAN: macros/latex/contrib/supported/ntgclass/ koma: CTAN: macros/latex/contrib/supported/koma-script/ script: CTAN: macros/latex209/contrib/script/ macros/latex/contrib/other/script/ *5.4.2) Ich suche eine Class für Briefe, die weitgehend die unterschiedlichen DIN-Normen und deutschen Gepflogenheiten berücksichtigt. Unter LaTeX 2.09 ist `dinbrief' weit verbreitet, der von anderen Autoren auch für LaTeX2e verfügbar gemacht wurde. Darüberhinaus findet man im KOMA-Script-Paket die Class `scrlettr' und es gibt mit `g-brief' und `akletter' noch weitere Beispiele für angepaßte Classes. dinbrief: CTAN: macros/latex/contrib/supported/dinbrief/ (für LaTeX2e) macros/latex209/contrib/letters/dinbrief/ (für 2.09) koma: CTAN: macros/latex/contrib/supported/koma-script/ g-brief: CTAN: macros/latex/contrib/supported/g-brief/ akletter: CTAN: macros/latex/contrib/supported/akletter/ (Anm.: `akletter' hieß in früheren Version `myletter', ein schlechter, weil häufig gewählter Name.) 5.4.3) Gibt es eine bequemere Möglichkeit, ein Seitenlayout anzugeben, als dadurch, die Parameter wie \textheight alle einzeln zu verändern? Das Paket `vmargin' erlaubt die Spezifikation des Papierformats sowie der gewünschten Ränder in der Form \usepackage{vmargin} \setpapersize{A4} \setmargins{1.5cm}{1.5cm}% % linker & oberer Rand {18cm}{25cm}% % Textbreite und -höhe {12pt}{25pt}% % Kopfzeilenhöhe und -abstand {0pt}{30pt}% % \footheight (egal) und Fußzeilenabstand Diverse Papiergrößen sowie Hoch- und Querformat werden unterstützt, und auch die `twoside'-Option wird richtig behandelt. Das Paket funktioniert mit LaTeX(2e) und LaTeX 2.09. Mit dem Paket `typearea' aus dem KOMA-Script-Paket kann man den Textbereich für eine vorgegebene Papiergröße frei bestimmen \usepackage[a4paper]{typearea} % Ausgangspapiergröße \areaset[1cm]% % Zusätzlicher Rand fuer die Bindung {18cm}{25cm} % Textbreite und Höhe oder den Anteil des Textbereichs an der Gesamtseite festlegen % 1cm zusätzlicher Rand fuer die Bindung, % 9/12 der Restseite für Text: \usepackage[a4paper,BCOR1cm,DIV12]{typearea} Die Verteilung der Ränder erfolgt dabei automatisch nach typographischen Gesichtspunkten. Diverse Papiergrößen sowie Hoch- und Querformat werden unterstützt, zusätzliche Formate können definiert werden, und auch die Option `twoside' wird korrekt behandelt. Das Paket funktioniert mit LaTeX(2e), im alten Script-2.0-Paket gibt es eine Version, die mit LaTeX 2.09 funktioniert. vmargin: CTAN: macros/latex/contrib/other/misc/vmargin.sty koma: CTAN: macros/latex/contrib/supported/koma-script/ script: CTAN: macros/latex209/contrib/script/ 5.4.4) Gibt es einen einfachen Weg, die Seitennummer als `Seite 1 von 16' anzugeben? Dies geht mit dem Paket `lastpage' am einfachsten, man bekommt dann mit ``\pageref{LastPage}'' die Nummer der letzten Seite. Eine noch mit LaTeX 2.09 laufenden Version ist im Paket `fancyheadings' enthalten. Mit diesem Paket oder mit `scrpage' aus dem KOMA-Script- Paket kann man dann die Kopf- oder Fußzeile einer Seite mit der Angabe `1 von 16' ohne große Mühen umdefinieren. lastpage: CTAN: macros/latex/contrib/other/lastpage/ (LaTeX2e) fancyhdr: CTAN: macros/latex/contrib/supported/fancyhdr/ (LaTeX2e) fancyheadings: CTAN: macros/latex209/contrib/fancyheadings/ (LaTeX 2.09) koma: CTAN: macros/latex/contrib/supported/koma-script/ 5.4.5) Wie kann ich den Kolumnentitel, die Kopfzeile der Seite, nach meinen Wünschen versehen, z.B mit einem Strich versehen? Mit dem Paket `scrpage' und den Klassen aus dem KOMA-Script-Paket oder mit dem Paket `fancyhdr' kann man die Kopf- und Fußzeile einer Seite fast beliebig festlegen. Beide Paket enthalten eine ausführliche Dokumentation, die auch auf andere Probleme eingeht und dafür Lösungen und Tips hat. Das Paket `fancyhdr' ist die neueste Version für LaTeX2e des Paketes `fancyheadings', das auf CTAN nurmehr für LaTeX 2.09 verfügbar ist. koma: CTAN: macros/latex/contrib/supported/koma-script/ fancyhdr: CTAN: macros/latex/contrib/supported/fancyhdr/ (LaTeX2e) fancyheadings: CTAN: macros/latex209/contrib/fancyheadings/ (LaTeX 2.09) 5.4.6) Innerhalb des optionalen Arguments von \twocolumn[...] f"uhren eckige Klammern [...], beispielsweise eines optionalen Arguments einer anderen Anweisung, zu Fehlern. Wie kann ich das verhindern? Im Unterschied zu den geschwungenen Klammern {...}, die immer paarweise und korrekt geschachtelt werden müssen, sucht LaTeX bei eckigen Klammern einfach nach der nächsten schließenden eckigen Klammer ], ohne auf korrekte Schachtelung dieser Klammern zu achten. Um dies zu erreichen, muß man einfach innerhalb der eckigen Klammern [...] ein geschweiftes Klammerpaar einfügen: \twocolumn[{ ... \sqrt[3]{x^2} ... }] *5.4.7) Wie kann ich verhindern, daß der Beginn eines Absatzes eingezogen wird? Ich will Absätze stattdessen mit zusätzlichem Durchschuß markieren. Meist kommt auf diese Frage ``\setlength{\parskip}{\baselineskip} \setlength{\parindent}{0pt}'' als Antwort, jedoch fügt LaTeX \parskip auch an verschiedenen anderen Plätzen ein, u.a. auch zu Beginn und am Ende einer Liste und zwischen den Listenelementen. Dies kann man mit dem Paket `parskip' von H. Partl zum Teil verhindern, wenn auch nicht komplett. Außerdem enthalten die NTG-Klassen Varianten mit verschiedenen Layouts, darunter einer Variante (`artikel3', `rapport3', `boek3') mit zusätzlichem Durchschuß und ohne Einzug. In diesen Varianten wird wie mit dem Paket `parskip' zusätzlicher Abstand verhindert. Ob nun der Beginn eines neuen Absatzes mit einem Einzug oder mit einem zusätzlichen Durchschuß markiert, ist immer wieder Anlaß zu mehr oder weniger ausgiebigen Diskussionen. Um mit einem weitverbreiteten Irrtum auszuräumen: der einzuglose Satz hat im ``deutschen Buchsatz'' keine Tradition. Einzugloser Satz, ob nun mit oder ohne zusätzlichen Durchschuß, ist im Zeitungs- und Zeitschriftensatz weitverbreitet, so daß er manchen vertrauter erscheint als der traditionelle Buchsatz mit Einzug. Letztendlich sollte man bei der Wahl, ob mit oder ohne Einzug, an den Leser denken; wie einfach dieser einen neuen Absatz, den Beginn eines neuen Teils der niedergeschriebenen Gedankenfolge, immer klar und deutlich erkennbar ist. parskip.sty: CTAN: macros/latex209/contrib/misc/parskip.sty NTG-Klassen: CTAN: macros/latex/contrib/supported/ntgclass/ --- DE-TeX-FAQ Ende Teil 5 ---