Path: senator-bedfellow.mit.edu!bloom-beacon.mit.edu!spool.mu.edu!howland.erols.net!rill.news.pipex.net!pipex!uunet!in1.uu.net!158.250.39.26!Gamma.RU!srcc!news.uni-stuttgart.de!news.urz.uni-heidelberg.de!german From: dantefaq@dante.de (DANTE e.V., FAQ-Maintainer) Newsgroups: de.comp.text.tex,de.answers,news.answers Subject: TeX, LaTeX, DANTE e.V.: FAQ - Fragen und Antworten (Part 6 of 11) Supersedes: Followup-To: de.comp.text.tex Date: 3 Feb 1997 11:28:03 GMT Organization: DANTE, Deutschsprachige Anwendervereinigung TeX e.V. Lines: 517 Approved: news-answers-request@MIT.EDU Distribution: world Expires: 20 Mar 97 12:27:57 Message-ID: References: Reply-To: dantefaq@dante.de (DANTE e.V., FAQ-Maintainer) NNTP-Posting-Host: sun.dante.de Mime-Version: 1.0 Content-Type: text/plain; charset=ISO-8859-1 Content-Transfer-Encoding: 8bit Summary: This posting contains a list of Frequently Asked Questions (and their answers) about the typesetting system TeX and about DANTE e.V., the german-speaking TeX users group. It is in German and uses the ISO Latin-1 character set. Keywords: FAQ TYPESETTING TeX USERGROUP DANTE Originator: german@sun.dante.de Xref: senator-bedfellow.mit.edu de.comp.text.tex:288 de.answers:1034 news.answers:93724 Posted-By: auto-faq 3.3 beta (Perl 5.003) Archive-name: de-tex-faq/part6 Posting-Frequency: monthly Copyright-Notice: siehe Abschnitt 1.1/see Section 1.1 URL: http://www.dante.de/dante/dante-faq.html Fragen und Antworten (FAQ) über das Textsatzsystem TeX und ~~~~~~~~~~~~~~~~~~ DANTE, Deutschsprachige Anwendervereinigung TeX e.V. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ (Version 24 vom Februar 1997) === Teil 6: TeX, LaTeX, Makros, etc. (II) == 6.1) Abbildungen und Tafeln ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 6.1.1) Die meisten Abbildungen werden an das Ende des Kapitels, des Dokuments verschoben -- wieso? Das optionale Argument der `figure'- oder `table'-Umgebung _schränkt_ die Plazierungsmöglichkeiten auf die angegebenen Orte ein. Mit dem optionalen Argument gibt man also _nicht_, wie oft fälschlich geglaubt und weiterverbreitet wird, die Plazierung für weitere Orte an. Deshalb nie Plazierungsangaben nur auf [h] einschränken, sondern mindestens einen weiteren Ort mitangeben! Grund: Kann die Abbildung nicht `h'ier plaziert werden, darf sie nirgendwo anders gesetzt werden und wird nach hinten an das Ende des Kapitels bzw. des Dokuments geschoben. Da LaTeX die Reihenfolge der Abbildungen bzw. der Tafeln nicht verändert, werden alle nachfolgenden Abbildungen bzw. Tafeln mit dieser nicht plazierbaren Abbildung/Tafel nach hinten verschoben. Genau dasselbe kann passieren, wenn die Plazierungsbeschränkung mit [p] angegeben wird, das Bild kleiner als \floatpagefraction ist und das nächste Bild nicht zusammen mit diesem auf eine Seite paßt. Ebenso bei einer Beschränkung auf [t] und einem Bild, das größer als \textfraction ist, dto. für [b] und \bottomfraction. Tip: Lassen Sie zu Beginn das optionale Argument der figure-/table- Umgebung weg -- es ist nicht ohne Grund ein _optionales_ Argument dieser Umgebungen! Fügen Sie später für eine Endfassung Ihres Dokuments nur an den Stellen ein optionales Argument mit Plazierungseinschränkungen ein, wo eine Abbildung/Tafel z.B. auf einer eigenen Seite oder auf einer Seite oben erscheinen sollte. 6.1.2) Wie kann ich die Default-Plazierungseinschränkungen ändern? Ich möchte meine Abbildungen auch `h'ier plazieren, ohne jedesmal das optionale Argument angeben zu müssen. In LaTeX werden diese Angaben, die sogenannten `float placement specifier' für die figure- und table-Umgebungen in den Makros \fps@figure und \fps@table abgelegt. Durch die Redefinitionen \renewcommand{\fps@figure}{htbp} \renewcommand{\fps@table}{htbp} (Zeilen mit \makeatletter...\makeatother klammern oder in eine ..sty-Datei schreiben!) fügt man noch die `h'ier-Plazierung hinzu. Die Standard-LaTeX-Klassen setzen die Default-Plazierungen auf `tbp', untersagen also die `h'ier-Plazierung einer Abbildung bzw. Tafel. Dies ist in den meisten Fällen auch sinnvoll, da Abbildungen und Tafel nur dazu dienen, die Aussagen im Text durch beispielsweie eine anschaulichere Darstellung oder kompakte Übersicht zu unterstützen. Die Abbildung/Tafel ist damit _nicht_ integraler Bestandteil des Textes, sondern ein dem Text noch zusätzlich zugeordneter Bestandteil des Dokuments. Daher sollte diese den Text nicht unterbrechen, was eine `h'ier-Plazierung zweifellos tun würde. Daher ist der Default `tbp' in den meisten Fällen sinnvoll. 6.1.3) Wie muß ich die `float'-Parameter ändern, so daß die Abbildungen und Tabellen dort erscheinen, wo ich will? Der Plazierungsalgorithmus von LaTeX erledigt diese Aufgabe eigentlich sehr gut, wenn man einmal selbst durchzuspielen versucht, wohin man selbst unter den gegebenen Bedingungen und Wechselwirkungen eine Abbildung oder eine Tabelle hinsetzen bzw. schieben würde. Ist man mit dem Ergebnis dennoch nicht ganz zufrieden, kann man einmal folgendes probieren: Zuerst sollte man die Plazierungsbeschraenkungen an allen `figure'- und `table'-Umgebungen entfernen. Anschließend kann man die Parameter des Plazierungsalgorithmus ändern: \renewcommand{\floatpagefraction}{.6}% voher: .5 Eine oder mehrere Abbildungen kommen erst auf eine eigene Seite, eine sogenannte `float page', wenn diese mindestens 60% der Seite einnehmen. Damit gibt es weniger `float pages', die nur halbvoll sind. Empfehlenswert ist ein Wert zwischen 50% und 80%, je nachdem wie viele Abbildungen existieren, wie groß und wie unterschiedlich groß diese Abbildungen sind. \renewcommand{\textfraction}{.15} % vorher: .2 Von einer Seite muß neben den Abbildungen, die `h'ere, `t'op und `b'ottom plaziert werden, noch mindestens 15% Text erscheinen. Diesen Wert sollte man nicht zu klein wählen, um nicht nur Seiten zu erzeugen, bei denen man den Text suchen muß. Bei vielen Bildern lieber den Wert von \floatpagefraction kleiner wählen. Empfehlenswert ist ein Wert zwischen 10% und 30%. \renewcommand{\topfraction}{.8} % vorher: .7 \renewcommand{\bottomfraction}{.5} % vorher: .3 Maximaler Anteil der Seite, die für Abbildungen, die `t'op bzw. `b'ottom plaziert werden, verwendet werden darf. Diese Werte sollte man nicht zu groß wählen, bei vielen Abbildungen lieber den Wert von \floatpagefraction kleiner wählen. Insbesondere \bottomfraction sollte man klein halten, da Abbildungen gewöhnlich auf einer Seite oben vermutet werden. Empfehlenswert sind Werte zwischen 50% und 85% für \topfraction und 20%-50% für \bottomfraction. Einer dieser beiden Werte sollte stets größer als \floatpagefraction sein! (\topfraction sollte nie auf 1.0, \textfraction nie auf 0.0 gesetzt werden!) \setcounter{topnumber}{3} % vorher: 2 \setcounter{bottomnumber}{1} % vorher: 1 \setcounter{totalnumber}{5} % vorher: 3 Maximale Anzahl der Abbildungen und Tabellen, die auf einer Seite `t'op bzw. `b'ottom bzw. insgesamt auf der Seite plaziert werden. Hat man viele kleine Abbildungen sollte man diese Werte erhöhen. Will man Abbildungen möglichst auf eine `float page' setzen, sollte man `topnumber' und `bottomnumber' auf Null setzen und \floatpagefraction bis auf 0.01 erniedrigen. Nachdem man mit den geänderten Plazierungsparametern ein zufriedenstellendes Ergebnis erziehlt hat, kann man durch gezielten Einsatz des optionalen Arguments der `figure'- bzw. `table'-Umgebung einzelne ungünstig plazierte Abbildungen und Tabellen entsprechend verschieben. Hierbei sollte man nur die nicht erwünschte Plazierung entfernen, also z.B. [bp] angeben, falls eine `t'op-Plazierung ungünstig ist. 6.1.4) Wie kann ich die Fehlermeldung `! LaTeX Error: Too many unprocessed floats.' vermeiden? LaTeX allokiert für alle `floats', also figure- und table-Umgebungen, eines Dokuments 18 Insertion-Registertupel. Der genannte Fehler taucht auf, wenn alle 18 Registertupel belegt sind. Eigentlich sollte der Speicherplatz für 18 noch zu plazierende `floats' für alle Gegebenheiten ausreichen, so daß dieser Fehler nur auftreten kann, wenn a) ein `float' beispielsweise aufgrund von zu restriktiven Plazierungsangaben (siehe Abschnitt 6.1.1) nicht auf eine Seite gesetzt werden kann oder b) sehr viele, meist unterschiedlich große `floats' mit sehr wenig Text auftreten. In Fall a) kann man durch andere Plazierungseinschränkungen oder Änderungen der `float'- Parameter den Überlauf vermeiden. Für Fall b) kann man mehr erläuternden Text schreiben, eine eigene nicht-fließende Umgebung definieren (da ja die Abbildungen im Vordergrund stehen und eher der Text zwischen die Abbildungen `fließt') oder das Paket `morefloats' verwenden. Letzteres allokiert weitere 18 Insertion-Registertupel, sodaß man jetzt insgesamt 36 `floats' zwischenspeichern kann, bevor der Fehler auftritt. Leider hat man dadurch 18 Savebox-, Zähler-, Längen- und Glue-Register weniger, sodaß man jetzt evtl. auf den Fehler `No room for a new ...' stößt :-( morefloats.sty: CTAN: macros/latex209/contrib/misc/morefloats.sty 6.1.5) Wie kann ich es erreichen, daß zwei Abbildungen nicht auf verschiedenen Seiten, sondern möglichst direkt untereinander plaziert werden? In eine einzige figure- bzw. table-Umgebung können auch mehrere Abbildungen/Tafeln gesetzt und mit eigenen Unterschriften versehen werden: \begin{figure} erstes Bild \caption{erstes Bild} \vspace{\floatsep} % zusätzlicher Abstand zwischen zwei `floats' zweites Bild \caption{zweites Bild} \end{figure} Alle Abbildungen/Tafeln einer Umgebung werden dann nicht mehr getrennt. Aus diesem Grund sollte man auch darauf achten, daß eine figure-/table-Umgebung durch zu viele Abbildungen/Tafeln nicht zu hoch wird. 6.1.6) Wie kann ich in einer Abbildung zwei Bilder nebeneinander setzen? Man kann zum Beispiel zwei `minipage'-Umgebungen verwenden, wobei man dann auch mit deren optionalem Argument die Ausrichtung der beiden Bilder angeben kann: \begin{figure} \begin{minipage}[b]{.4\linewidth} % [b] => Ausrichtung an \caption Bild links \caption{Bildunterschrift links} \end{minipage} \hspace{.1\linewidth}% Abstand zwischen Bilder \begin{minipage}[b]{.4\linewidth} % [b] => Ausrichtung an \caption Bild rechts \caption{Bildunterschrift rechts} \end{minipage} \end{figure} 6.1.7) Wie kann ich eine Abbildung, d.h. eine `figure', und eine Tafel, d.h. eine `table', nebeneinander setzen? Dies funktioniert leider nicht ohne einen nicht ganz ``sauberen'' Trick. Man benötigt die folgende Definition \newcommand{\setfloattype}[1]{\renewcommand{\@captype}{#1}} die man wegen des internen Makronamens `\@captype' in eine .sty-Datei schreiben oder im Dokumentkopf mit \makeatletter/\makeatother klammern muß. Danach kann man mit \begin{figure} \begin{minipage}{.5\linewidth} Abbildung \caption{Abbildung} \end{minipage}% \begin{minipage}{.5\linewidth} \setfloattype{table} %% <<=== Tafel \caption{Tafel} \end{minipage} \end{figure} eine Abbildung und eine Tafel nebeneinander setzen, wobei die Unterschriften auch in das jeweilige Verzeichnis gelangen. 6.1.8) Gibt es bei der Option `twocolumn' die Möglichkeit, Abbildungen (figure) und Tafeln (table) über beide Spalten, also die gesamte Textbreite einer Seite zu setzen? Statt `figure'- die `figure*'-, statt `table'- die `table*'-Umgebung verwenden. 6.1.9) Ich bekomme den Fehler `! LaTeX Error: Not in outer par mode.', wenn ich z.B. die Breite einer Abbildung begrenzen will. Wieso? Eine `figure'- oder `table'-Umgebung ist ein sogenannter `float', d.h. der Inhalt `fließt' an eine andere Stelle. Deshalb darf diese Umgebung nicht innerhalb einer anderen, wie `minipage', \parbox, o.ä. verwendet werden. Die Eingabe \begin{minipage}{5cm} %% FALSCH! \begin{figure} Bild \caption{text} \end{figure} \end{minipage} ist daher falsch und erzeugt den in der Frage genannten Fehler. Korrekt und auch logisch einsichtiger ist es, wenn man den Inhalt der `figure'-Umgebung in eine `minipage' packt, also diese _in_ die `figure'-Umgebung setzt: \begin{figure} \begin{minipage}{5cm} %% KORREKT! Bild \caption{text} \end{minipage} \end{figure} 6.1.10) Wie kann ich das Layout der Bildunterschriften (\caption) verändern? LaTeX verwendet die interne Anweisung \@makecaption{Bild Nr}{Text}, um die Bildunterschrift inkl. Bildnummer zu setzen. Durch Umdefinieren dieser Anweisung, die in der Dokumentklasse definiert wird, kann man das Layout ändern. Will man nur die Bildnummer (z.B. ``Abbildung 1'') ändern, so reicht es oftmals aus, die interne Anweisung \fnum@figure bzw. für Tafeln \fnum@table entsprechend umzudefinieren. Zur Erleichterung gibt es einige, leicht zu verwendende Pakete: `caption' bzw. `caption2' hat viele Optionen, dieses Paket ermöglicht die Variation der Schriftart und -größe und des Layouts (zentriert, überhängend, Absatz mit Einrückung, usw.). Beispiel: \usepackage[bf]{caption} \renewcommand{\captiontext}{\small\itshape} für einen etwas kleineren und kursiv gesetzten Unterschriftentext, wobei die Bildnummer weiterhin fett gesetzt wird. Speziellere Lösungen existieren natürlich auch oder sind teilweise in einigen Dokumentklassen enthalten. So enthalten die Klassen des `ntgclass'-Pakets beispielsweise Befehle, um alle Fonts (Sections, Captions, Running Heads) zu verändern. caption(2): CTAN: macros/latex/contrib/supported/caption/ ntgclass: CTAN: macros/latex/contrib/supported/ntgclass/ hangcaption: CTAN: macros/latex209/contrib/misc/hangcaption.sty isucaption: CTAN: macros/latex209/contrib/misc/isucaption.sty 6.1.11) Wie kann man neue Typen von Gleitumgebungen (`floats') erzeugen, z.B. für weitere Arten von Tabellen oder Programm-Code? Prinzipiell muß man für einen neuen Typ von Gleitumgebung einige Makros definieren. Beispielsweise sind für eine `faqtable' und `faqtable*' die folgenden Anweisungen (in eine .sty-Datei schreiben, da interne Anweisungen!) notwendig \newcounter{faqtable}[section] %\renewcommand{\thefaqtable}{\thesection.\arabic{table}} \renewcommand{\fps@faqtable}{tp} % nicht `h' bzw. `b' \renewcommand{\ftype@faqtable}{4} % type is a power of two! \renewcommand{\ext@faqtable}{lot} % Endung der Hilfsdatei \renewcommand{\fnum@faqtable}{FAQ-Tabelle~\thefaqtable} \newenvironment{faqtable}{\@float{faqtable}}{\end@float} \newenvironment{faqtable*}{\@dblfloat{faqtable}}{\end@dblfloat} wobei damit noch keine Anpassungen des Inhaltsverzeichnisses, ein eigenes Inhaltsverzeichnis oder sonstige Anpassungen des Layouts durchgeführt sind. Mehr Informationen dazu findet man im Buch `Der LaTeX-Begleiter'. Sehr viel einfacher geht dies mit dem `float'-Paket, mit dem z.B. obiges auch der normale LateX-Benutzer mit der simplen Anweisung \newfloat{faqtable}{tp}{lot}[section] definieren kann. Daneben sind auch schon einige `float'-Layouts vordefiniert und können ebenso einfach verwendet werden. float.sty: CTAN: macros/latex/contrib/supported/float/ 6.1.12) Abbildungen und Tafeln sollen _immer_ nach dem ersten Verweis auf sie gesetzt werden. Wie? Es ist möglich, daß LaTeX sie vor der Abschnittsüberschrift plaziert. Wie unterbinde ich das? Mit dem LaTeX2e-Paket `flafter' werden Abbildungen und Tafeln nie vor dem Text plaziert, in der sie im Dokument angegeben werden. Damit LaTeX2e sie also nie vor dem ersten Verweis plaziert, schiebt man die entsprechende `figure'- bzw. `table'-Umgebung einfach hinter die erste \ref- bzw. \pageref-Anweisung. flafter: CTAN: macros/latex/{base,unpacked}/ (LaTeX2e-Verteilung) 6.1.13) Gibt es eine einfache Möglichkeit, eine Abbildung oder Tafel innerhalb des normalen Textes zu setzen, sie also mit dem normalen Text umfließen zu lassen? Hierfür gibt es mittlerweile eine große Anzahl von Packages mit unterschiedlichen Beschränkungen und Vor- und Nachteilen, die Piet van Oostrum in einer Liste, die er unregelmäßig nach `comp.text.tex' postet, aufzählt: `flow', `floatflt' (für LaTeX2e, Vorgänger `floatfig' ist für LaTeX 2.09), `picinpar' (veraltet), `picins', `window', `wrapfig' Empfohlen werden: `picins' (funktioniert auch in Listen-Umgebungen), `floatflt' und `wrapfig' (unterstützen neben `figure'- auch `table'- Umgebungen), da diese am meisten können und die wenigsten Fehler aufzeigen. picins: CTAN: macros/latex209/contrib/picins/ floatflt: CTAN: macros/latex/contrib/other/floatflt/ wrapfig: CTAN: macros/latex/contrib/other/misc/wrapfig.sty 6.2) Fussnoten, Endnoten, etc. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 6.2.1) Die Fußnoten sollen gesammelt am Ende des Kapitels erscheinen. endnotes: CTAN: macros/latex209/contrib/misc/endnotes.sty 6.2.2) Ich möchte meine Fußnoten auf jeder Seite neu beginnend durchzählen, d.h. auf jeder Seite soll mit `1' begonnen werden. footnpag: CTAN: macros/latex/contrib/supported/footnpag/ 6.2.3) Ich möchte den maximal von den Fußnoten eingenommenen Platz auf 10 Zeilen beschränken. Wie? Das Längenregister \dimen\footins gibt die maximale Höhe der Box mit den Fußnoten für eine Seite an. Nach \setlength{\dimen\footins}{10\baselineskip} wird dieser Platz von normalerweise 8 Inch (ca. 20,5 cm) auf ca. 10 Zeilen beschränkt. 6.2.4) Wie erreiche ich eine andere Formatierung der Fußnoten? Mit dem Paket `footnote' von Robin Fairbairns kann man sehr einfach einige andere Formatierungen auswählen. Ansonsten findet man im Buch `Der LaTeX-Begleiter' nähere Informationen. foonote: CTAN: macros/latex/contrib/supported/footnote/ 6.3) Grafiken, Bilder, Farbe und andere Effekte ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 6.3.1) Wie kann ich eine Tabelle mit Unterschrift um 90 Grad drehen, die Kopf- und Fußzeile der Seite sollen aber ihre Ausrichtung behalten? Dokumentteile können nur gedreht werden, wenn dies auch vom verwendeten dvi-Gerätetreiber unterstützt wird. Das LaTex2e-Package `graphics' enthält das Paket `lscape', das eine `landscape'-Umgebung zur Verfügung stellt. Der Inhalt dieser Umgebung wird um 90 Grad gegen den Uhrzeigersinn gedreht und auf eine eigene Seite plaziert. Zu Beginn und am Ende der Umgebung wird ein \clearpage ausgeführt: \usepackage{lscape} % etc.etc. \begin{landscape} \begin{figure} gedrehte Abbildung \caption{gedrehte Unterschrift} \end{figure} % evtl. noch weitere Abbildungen/normaler Text/etc. \end{landscape} % etc.etc. Will man nicht ganze Seiten drehen oder stören die implizit ausgeführten \clearpage-Anweisungen, so kann man auch nur die Anweisung \rotatebox aus dem `graphics'-Package verwenden: \usepackage{graphics} % oder `graphicx' % etc.etc. \begin{figure} \rotatebox{90}{% \begin{minipage}{.6\textheight} gedrehte Abbildung \caption{gedrehte Unterschrift} \end{minipage}% } \end{figure} Das `rotating'-Paket bietet statt der einfachen \rotatebox-Anweisung mit all ihren Nachteilen (Stichwort: `verbatim'!) die Umgebungen `rotate', `turn' und `sideways', innerhalb der man (fast) beliebigen Text plazieren kann. Für den Spezialfall, daß eine Abbildung bzw. Tafel wie mit der `landscape'-Umgebung eine komplette Seite füllt und um 90 Grad gegen den Uhrzeigersinn gedreht werden soll, gibt es die den `figure'- und `table'- entsprechenden `sidewaysfigure'- und `sidewaystable'-Umgebungen. Außerdem ist eine ältere Version dieses Pakets auch für LaTeX 2.09 verfügbar. Mehr über diese Pakete findet man in der Dokumentation `grfguide.tex' des `graphics'-Package, der mit `rotating' mitgelieferten Dokumentation und dem Buch `Der LaTeX-Begleiter'. graphics/ lscape.sty: CTAN: macros/latex/package/graphics/ rotating.sty: CTAN: macros/latex/contrib/supported/rotating/ CTAN: macros/latex209/contrib/rotating/ (für LaTeX 2.09) 6.3.2) Wie kann ich mit TeX farbigen Text setzen? Das LaTeX2e-Package `graphics' enthält das Paket `color', das Befehle zur Verfügung stellt, mit denen man Textteile einfärben, eine Box oder den Hintergrund einer Seite farbig hinterlegen kann. Dies funktioniert natürlich nur, wenn das Ausgabegerät (Drucker, Bildschirm) dazu in der Lage ist und der dvi-Treiber die dazu notwendige Funktionalität hat, entsprechende \special-Anweisungen mit den Farbbefehlen auszuwerten. Um das Paket `color' an verschiedene Ausgabegeräte und dvi-Treiber anzupassen, muß eine entsprechende Definitionsdatei für den jeweiligen Treiber vorhanden sein bzw. noch erstellt werden. Auf jedem System sollte in der Datei ``color.cfg'' eine dvi-Treiber-Definition als Default angegeben sein. Das Paket `color' läßt sich dann wie folgt verwenden: \usepackage{color} Will man in einem Dokument eine vom Default abweichenden dvi-Treiber verwenden, so kann man den Namen der dvi-Treiber-Definition als Paket-Option angeben: \usepackage[dvips]{color} erzeugt eine dvi-Datei mit farb-\special-Anweisungen für den dvi-PostScript-Treiber `dvips'. Danach kann man die entstehende dvi-Datei auch mit anderen dvi-Treibern übersetzen bzw. ausdrucken, jedoch werden in den meisten Fällen die Farb-\special-Anweisungen nicht erkannt und mit einer Warnung ignoriert. Eine genauere Beschreibung der einzelnen Anweisungen und der vorhandenen Definitionsdateien findet man in der Anleitung `grfguide' im Package `graphics'. graphics/ color.sty: CTAN: macros/latex/package/graphics/ 6.3.3) Bei mit XFig erstellten und exportierten Zeichnungen erhalte ich bei der Einbindung in LaTeX den Fehler, daß \SetFigFont nicht definiert ist. Was ist falsch? Das Programm `fig2dev', das XFig zum Wandeln und Exportieren von Fig-Bildern aufruft, hat in den Versionen vor Version 3.1pl1 einen Fehler, der dazu führt, daß das Makro \SetFigFont nicht immer definiert ist. Nach einem Update des Paketes `Transfig', das `fig2dev' enthält, verschwindet der Fehler. Kann man auf den Update nicht warten, bietet sich auch als Einfachstlösung die Definition \newcommand{\SetFigFont}[3]{} in der Dokumentpräambel an. transfig/ fig2dev: CTAN: graphics/transfig/ --- DE-TeX-FAQ Ende Teil 6 ---